Durch den Bücherboten des Lutheraner-Vereins in Planitz wurden bereits 1872 einzelnen Personen in Hartenstein und Sosa die Augen über den bekenntnismäßigen Verfall der lutherischen Landeskirche Sachsens geöffnet. Erst 1882 trat jedoch eine Familie aus der Landeskirche aus und schloß sich der Planitzer Gemeinde an. Ihr folgten bald weitere Personen und Familien. Hartenstein und Sosa waren seit 1886 Planitzer Predigtplätze, 1893 kam Eibenstock hinzu. Während die Gemeinden in Sosa und Eibenstock ihr Gottesdienste in Kirchsälen hielten, konnte 1902 in Hartenstein die Kirche geweiht werden, die Ihren Namen nach der Gemeinde erhielt : Zionskirche.

Anfang der zwanziger Jahre kamen die Predigplätze Neuwiese und Oelsnitz/Erzg. Hinzu. Durch Initiative des amerikanischen Missionars und Reisepredigers Johannes Kutter, der die Gemeinde 1921-1923 versorgte, erhielt die Gemeinde Neuwiese eine Holzkirche und das Pfarramt in Hartenstein ein Holzhaus. Der Herr half seiner Kirche in vielfältiger Weise, auch als die Pachorie Hartenstein 1912 aus dem Verband der Planitzer Gemeinde entlassen wurde.

In den ersten Jahren wirkte sich der häufige Pastorenwechsel negativ auf den Bau der Gemeinde aus. Bis 1931 dienten acht Pastoren oft nur kurzzeitig oder in der Vakanzzeit der Gemeinde. Mit Pastor Paul Munder (1931-1954) und Pastor Johannes Hübener (1954-1970) trat endlich Stabilität ein. Seit 1970 versorgt durch Gottes Gnade Pastor Hans-Wolf Baumann die Gemeinde. Unter seiner Amtseinführung konnte mit Gottes Hilfe die Hartensteiner Kirche 1972/73 umfassend renoviert werden, nachdem vorher die Orgel der Firma Jehmlich aufgestellt worden war. 1979 entstand auf dem Hartensteiner Kirchengrundstück ein Gemeindeheim. Nach dem Umbau eines alten Bauernhofes konnte 1985 in Sosa die Bethlehemskirche für den Dienst am Reich Gottes geweiht werden.

Auch die Zionsgemeinde zählt zur Zeit rund 170 Glieder. Besonders in den Jahren nach den Weltkriegen und nach der Einigung Deutschlands verließen zahlreiche Glieder und Familien die Gemeinde.

Mit dem 1. Januar 2009 wurde die Gemeinde für ein Jahr vakant, da ihr langjähriger Pfarrer in den verdienten Ruhestand trat. Während der einjährigen Vakanzzeit wurde die Gemeinde von den Pfarrern Herbst und Heyn als Vakanzpastoren betreut. Zahlreiche Gottesdienste, die Bibel-, und Jugendstunden, sowie der Kinderunterricht wurden von Vikar Michael Müller gehalten. Die Gemeinde berief ihn im Januar 2010 einstimmig zu ihrem neuen Pastor, sofern er das zweite Theologische Examen bestehen würde. Der Synodalrat der Ev.-Luth. Freikirche folgte dem Ruf der Gemeinde. So wurde am Sonntag Reminiszere (28. Februar 2010) Pastor Michael Müller zum Predigtamt ordiniert und in sein Amt als Pastor der Gemeinden Hartenstein, Neuwürschnitz und Sosa eingeführt.

Im Blick auf die Zukunft bitten wir:

„Hilf deinem Volk, Herr Jesu Christ und segne, was dein Erbteil ist.“

Herbert Tittel / Pf. Michael Herbst